„Die Welt muss sich auf eine Süßwasserkrise vorbereiten“, warnten die Vereinten Nationen vor einigen Tagen. Anlass war der Weltwassertag. Ähnlich wie die Nahrungsmittelknappheit wird auch die Wasserknappheit weiter zunehmen. Dies wird insbesondere in unserem Landwirtschaftssystem zu immer größeren Spannungen führen.
In diesem Artikel berichten wir über konkrete Lösungen für Ihre Kulturen.
Wir müssen nicht besonders in die Tiefe gehen, aber wir haben in Frankreich bereits eine winterliche Dürreperiode erlebt. Der Februar war ein Monat ohne Regen. Dies wird zu direkten Auswirkungen auf unsere Kulturen führen. Denn mit dem Einsetzen des Frühlings werden die Pflanzen und Bäume bereits jetzt das gesamte Wasser der jüngsten Regenfälle aufnehmen. Wenn wir im April erneut eine Dürreperiode wie im letzten Jahr erleben, könnten die Folgen katastrophal sein. Und es ist sicher, dass es in den nächsten Sommern zu vermehrten Wasserbeschränkungen kommen wird.
Und falls Sie die Verbindung noch nicht kennen: Wasserknappheit -> beeinträchtigte landwirtschaftliche Erträge -> verringertes Angebot -> Inflation.
Die Wasserkrise hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern auch auf die Gärtner. Wir bei Myfood hören schon seit einigen Jahren von den Schwierigkeiten der Haushalte, das Wasser für den Gemüsegarten zu verwalten, zwischen Dürren und Wasserbeschränkungen. Das Jahr 2022 war für die Gärten sehr schwierig, und wir blicken mit Sorge auf den kommenden Sommer.
Die Hoffnung besteht darin, dass diese Situation letztendlich das Bewusstsein öffnet. Dadurch sollen die Vorurteile gegenüber dem ökologischen erdlosen Anbau (biologische Hydroponik), insbesondere Aquaponik oder Bioponik (natürlicher Pflanzendünger), beseitigt werden. Ja, wenn man mit einem oberirdischen Wasserkreislaufsystem mit einem natürlichen Biofilter anbaut, spart man im Vergleich zu einem herkömmlichen Gemüsegarten bis zu 90 % Wasser. Wenn man ein effizientes Aquaponiksystem mit einem Regenwassernutzungsmodul koppelt, kann man den ganzen Sommer über produzieren, ohne auch nur einen Tropfen aus dem Wassernetz hinzuzufügen.
Wenn Sie noch Vorurteile gegen diese Art des Anbaus haben, insbesondere was den Geschmack betrifft, empfehlen wir Ihnen den Artikel: Bodenlose Kulturen: Schmecken sie?
Bei einem typischen Nutzer eines Family22-Gewächshauses erzielen wir mit Aquaponik einen Ertrag, der einem 100 m² großen Gemüsegarten entspricht. Er benötigt lediglich zwei 300L Tanks am Gewächshaus und einen 1000L IBC Tank am Haus (je nach Region). Dies ermöglicht die Unabhängigkeit von Wasserbeschränkungen und ist nicht von Dürren betroffen. Ganz zu schweigen von der Ausstattung (professionelles Schattiertuch), die das Austrocknen der Pflanzen konsequent einschränkt.
Wenn Sie noch nicht über Ihre Strategie für den Umgang mit Wasser in Ihrem Haus und Gemüsegarten nachgedacht haben, ist es jetzt an der Zeit. Im Folgenden werden die Techniken für einen optimierten Wasserhaushalt im Detail erläutert.
Die Besonderheit des Anbaus im Freiland (Gartenbau oder Gemüseanbau) ist, dass das Wasser durch Beregnung oberflächlich auf der Erde verteilt wird. Die Zahl wird Sie sicherlich überraschen, aber im französischen Mutterland fallen durchschnittlich 512 Milliarden Kubikmeter Wasser pro Jahr, wobei zwei Drittel (60 %) über die Verdunstung der Vegetation und des Bodens wieder in die Atmosphäre zurückfließen.
Und natürlich gilt: Je wärmer es ist, desto schneller verdunstet das Wasser und desto weniger können die Wurzeln von der Bewässerung profitieren. Aus diesem Grund ist es auch sehr empfehlenswert, den Garten im Sommer sehr früh am Morgen zu bewässern. Das ist natürlich unpraktisch, wenn man die Kinder anziehen und sich für die Arbeit fertig machen muss😰.
Neben all den Nutzungs-, Ernährungs- und Umweltvorteilen des erdlosen biologischen Anbaus (Aquaponik, Bioponik) ist die Optimierung der Wasserressourcen wohl der offensichtlichste Vorteil. Das technische Prinzip ist recht einfach zu verstehen:
Das Wasser wird in Becken gespeichert, vorgefiltert, um nur die verdünnten organischen Düngemittel (Fisch- oder Pflanzendünger) zu behalten, dann in vertikalen Säulen verteilt und das Wasser fällt wieder in die Becken zurück. In diesem Kreislauf gibt es nur sehr wenig Kontakt mit der Luft und Möglichkeiten der Verdunstung. Das Gewächshaus verfügt über ein professionelles Schattiergewebe, das den Treibhauseffekt begrenzt und vor allem die Kulturen beschattet, um direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Außerdem sind die Teiche mit Schattenplatten abgedeckt (die übrigens auch für Fische gut geeignet sind). Sie schränken die Verdunstung noch weiter ein. Und das von den Wurzeln der Pflanzen gefilterte Wasser wird auf ultraoptimierte Weise wieder in den Kreislauf zurückgeführt.
Ergebnis: 85 bis 90 % geringerer Wasserverbrauch als bei einem Gemüsegarten, der auf herkömmliche Weise bewässert wird.
Uns wird oft die Frage gestellt: Muss man das Wasser von Zeit zu Zeit austauschen, wie bei einem Aquarium? Dank der Pflanzen, die als Biofilter fungieren, nicht. Man muss einfach im Rhythmus des Wasserverbrauchs Wasser nachfüllen. Der Verbrauch für ein Family22-Gewächshaus liegt im Durchschnitt bei etwa 1000 L pro Jahr.
Um die richtige Wahl zwischen Aquaponik und Bioponik zu treffen, lesen Sie unseren Artikel zu diesem Thema: Aquaponik oder Bioponik: Die richtige Wahl treffen (myfood.eu)
Die Wasserversorgung für die Teiche sollte vorzugsweise aus Regenwasser oder zu 2/3 aus Osmosewasser bestehen. Denn für die Aquaponik-Kultur muss der pH-Wert konstant gehalten werden. Dazu muss die Wasserhärte kontrolliert werden.
Bestimmen Sie mithilfe eines Teststreifens oder eines Tropfentests den Wert der Karbonathärte (KH) des Wassers. Idealerweise sollte die Härte zwischen 4 und 5° KH gehalten werden.
Art des Wassers | Karbonathärte KH Mittelwert |
Osmosewasser | 3°d |
Regenwasser (in Kunststofftanks gelagert) | 4°d |
Leitungswasser | 12 à 14°d |
Regenwasser (in Betontank gelagert) | 15°d |
Kalkhaltiges Wasser | 15°d |
Wasser aus einem Brunnen / Bohrloch | >20°d |
Hierfür ist die beste Kombination 2/3 weiches Wasser (KH<5°d) = Regenwasser oder Osmosewasser und 1/3 hartes Wasser = Leitungswasser.
Weitere Informationen zum Wassermanagement im Gewächshaus: https://wiki.myfood.eu/docs/remplir-les-bassins
Beachten Sie, dass die Wasserauffangrinnen direkt in die Form der Profile des Family22-Gewächshauses integriert sind. Es muss lediglich ein Auffangsystem, wie z. B. ein vertikaler Auffangbehälter, hinzugefügt werden. Das integrierte Wassersammelmodul ermöglicht das Sammeln von 2x300L Regenwasser: Link zum Shop.
Nicht alles wird im Gewächshaus in Aquaponik angebaut. Wurzelgemüse (Karotten, PDT) und große Fruchtgemüse (Ochsenherztomaten, Zucchini) werden in Permakultur-Behältern empfohlen.
Ein Gemüsebeet oder ein Hochbeet in einem Gewächshaus müsste normalerweise täglich gegossen werden, was aufgrund der Verdunstung einen hohen Wasserbedarf zur Folge hätte. Die Innovation der Permakultur-Kästen, die wir bei Myfood anbieten, beruht auf der Technik der Unterwasserbewässerung. Die Behälter müssen im Sommer alle ein bis zwei Wochen und im Winter einmal im Monat gefüllt werden. Das Wasser steigt ständig durch Kapillarwirkung in die Erde auf und gibt den Wurzeln von unten her Wasser zu trinken.
Außerdem wird der Behälter mit einem BRF-Mulch geliefert. Um die Verdunstung noch weiter einzuschränken, kann dieser in den folgenden Jahren erneuert werden. Entweder mit BRF, Stroh oder Heu (getrockneter Rasenschnitt).
In wärmeren Regionen, insbesondere in der zweiten Hälfte Südfrankreichs, empfiehlt es sich, die Kapazität zu erweitern. Da die Gefahr besteht, dass es immer wieder zu Hitzeperioden kommt, kann es sinnvoll sein, in einen 1000-Liter-Auffangbehälter (Typ IBC) zu investieren. Diese Tanks sehen zwar weniger ästhetisch aus, sind aber in ihrer Funktion die Referenz. Sie werden oft in der Industrie zum Transport von Chemikalien verwendet, achten Sie aber darauf, dass Sie sie neu kaufen. Rechnen Sie mit ca. 300 € pro Tank.
Es gibt verschiedene Techniken für den Anschluss. Fertige Bausätze sind leicht im Internet zu finden. Achten Sie darauf, dass Sie einen Überlaufauslass einplanen, vor allem wenn Ihr Dach groß ist. Bei starkem Regen können die Tanks schnell voll werden.
Tipp: Planen Sie eine erhöhte Installation oder eine Installation mit einer Druckerhöhungspumpe, vor allem, wenn Ihr Gewächshaus/Gemüsegarten weit vom Tank entfernt ist. Sie benötigen nämlich genügend Druck für den Auslauf.
Wir können Ihnen dieses interessante Forum zum Thema Wassergewinnung empfehlen: Forum Facebook